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Monitoringbericht
In ihrem Monitoringbericht dokumentiert die Bundesnetzagentur vier Mal im Jahr die Planungs- und Baufortschritte im Stromnetzausbau. Sie fragt dafür quartalsweise Daten bei den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern Amprion, TenneT, TransnetBW und 50Hertz ab. Erfasst werden dabei sämtliche Vorhaben aus dem Gesetz zum Ausbau von Energieleitungen (EnLAG) und dem Gesetz über den Bundesbedarfsplan (BBPlG). Darüber hinaus umfasst die Abfrage auch die Anbindungsleitungen zu Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee. Ein weiterer Bestandteil des Monitoringberichts sind geplante und bereits erfolgte netzoptimierende Maßnahmen. Dies sind Aktivitäten der Netzbetreiber, mit denen sie eine höhere Auslastung des bestehenden Übertragungsnetzes erreichen wollen. Leitungsprojekte im Verteilernetz werden dagegen nicht berücksichtigt.
- Stand nach dem dritten Quartal 2022
- Bundesbedarfsplan
- Energieleitungsausbaugesetz
- Offshore-Anbindungen
- Netzoptimierung
- Archiv
Stand nach dem dritten Quartal 2022
Zum Stichtag (30. September 2022) umfassten das BBPlG und das EnLAG insgesamt 119 Vorhaben mit einer ungefähren Gesamtlänge von 14.044 km. 23 Vorhaben davon waren bereits vollständig fertiggestellt, 15 weitere auf allen Abschnitten mindestens genehmigt. In der Genehmigungsphase befanden sich noch 48 Vorhaben. Für 33 Vorhaben standen die jeweils ersten Anträge auf Bundesfachplanung beziehungsweise auf ein Raumordnungsverfahren noch aus.
Planungs- und Baufortschritt in Leitungskilometern (BBPlG und EnLAG)
Stichtag: 30. September 2022
Die Gesamtlänge der EnLAG- und BBPlG-Vorhaben lag zum Stichtag bei etwa 14.044 km, die sich wie folgt aufteilen (inklusive Veränderung zum zweiten Quartal 2022):
- etwa 4.447 km vor dem Genehmigungsverfahren (+1.785 km)
- etwa 375 km im Raumordnungs- oder Bundesfachplanungsverfahren (-27 km)
- etwa 5.752 km im oder vor dem Planfeststellungs- oder Anzeigeverfahren (-268 km)
- 1.178 km genehmigt und vor dem oder im Bau (+162 km)
- 2.292 km fertiggestellt (+158 km)
Aktuelle Downloads
Neben dem aktuellen Monitoringbericht können Sie verschiedene Übersichtskarten auch separat herunterladen. Ältere Berichte finden Sie in unserem Archiv.
Monitoring des Stromnetzausbaus: Drittes Quartal 2022 (pdf, 52 MB)
Übersichtskarte: Vorhaben aus dem BBPlG und dem EnLAG (pdf, 2 MB)
Bundesbedarfsplan
Der Bundesbedarfsplan enthält aktuell 97 Ausbauvorhaben. 20 davon sind als Pilotprojekte für verlustarme Übertragung über große Entfernungen (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) gekennzeichnet. 13 Gleichstrom-Vorhaben sind für die vorrangige Umsetzung mit Erdkabeln und zehn Wechselstrom-Vorhaben für die Umsetzung mit Erdkabeln auf Teilabschnitten gekennzeichnet. Darüber sind ein Vorhaben als Pilotprojekt für Hochtemperaturleiterseile gekennzeichnet und acht werden als Seekabel ausgeführt.
36 Vorhaben sowie vier Vorhabenabschnitte sind als länderübergreifend oder grenzüberschreitend gekennzeichnet. Bei ihnen führt die Bundesnetzagentur die Verfahren durch. Diese Vorhaben kamen zum Stichtag auf eine Gesamtlänge von etwa 7.499 km. Die Summe hängt allerdings stark vom Verlauf der Nord-Süd-Korridore ab und wird sich erst im weiteren Verfahrensverlauf konkretisieren. Der Großteil der übrigen Vorhaben (etwa 4.506 km) liegt wie beim EnLAG in der Zuständigkeit der Länder. Hinzu kommen noch 218 km, für die das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) die Verfahren durchführt.
Planungs- und Baufortschritt in Leitungskilometern (BBPlG)
Stichtag: 30. September 2022
Die Gesamtlänge der BBPlG-Vorhaben lag zum Stichtag bei etwa 12.223 km, die sich wie folgt aufteilen (inklusive Veränderung zum zweiten Quartal 2022):
- etwa 4.447 km vor dem Genehmigungsverfahren (+1.785 km)
- etwa 367 km im Raumordnungs- oder Bundesfachplanungsverfahren (-27 km)
- etwa 5.624 km im oder vor dem Planfeststellungs- oder Anzeigeverfahren (+191 km)
- 831 km genehmigt und vor dem oder im Bau (+175 km)
- 954 km fertiggestellt (+68 km)
Details finden Sie im Kapitel »Vorhaben nach dem Bundesbedarfsplangesetz« im aktuellen Monitoringbericht sowie auf den entsprechenden Vorhabenseiten.
Energieleitungsausbaugesetz
Das EnLAG listete ursprünglich 24 Ausbauprojekte auf. Nach Prüfungen im Rahmen der Erstellung der Netzentwicklungspläne 2022 und 2024 wurden die Vorhaben 22 und 24 aus dem EnLAG gestrichen. Sechs der 22 Vorhaben sind als Erdkabel-Pilotprojekte gekennzeichnet. Bei diesen Vorhaben besteht unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit zur Teilerdverkabelung. Die Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren liegen in der Verantwortung der betroffenen Bundesländer.
Planungs- und Baufortschritt in Leitungskilometern (EnLAG)
Stichtag: 30. September 2022
Die Gesamtlänge der EnLAG-Vorhaben lag zum Stichtag bei etwa 1.821 km, die sich wie folgt aufteilen (inklusive Veränderung zum zweiten Quartal 2022):
- etwa 8 km im Raumordnungsverfahren (keine Veränderung)
- etwa 128 km im oder vor dem Planfeststellungsverfahren (-77 km)
- 347 km genehmigt und vor dem oder im Bau (-13 km)
- 1.338 km fertiggestellt (+90 km)
Details finden Sie im Kapitel »Vorhaben nach dem Energieleitungsausbaugesetz« im aktuellen Monitoringbericht sowie auf den entsprechenden Vorhabenseiten.
Offshore-Anbindungen
Offshore-Anbindungsleitungen verbinden die Offshore-Windparks in der Nord- und der Ostsee mit dem Übertragungsnetz auf dem Festland. Ihr Bedarf wird im Netzentwicklungsplan (NEP) ermittelt, wobei die Vorgaben des Flächenentwicklungsplans (FEP) zugrunde gelegt werden. Die im aktuellen Monitoringbericht dargestellten Anbindungsleitungen basieren grundsätzlich auf dem NEP 2021-2035 sowie auf den Ausbauzielen des novellierten Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG), das voraussichtlich Anfang 2023 in Kraft treten wird.
Das Startnetz kam zum Stichtag auf eine Leistung von rund 9,8 GW in der Nordsee und rund 1,9 GW in der Ostsee. Es umfasst Anbindungssysteme, die bereits in Betrieb genommen oder beauftragt sind oder die einen bezuschlagten Windpark erschließen. Das Zubaunetz umfasst dagegen Netzanbindungen, die im NEP 2021-2035 bis einschließlich des Jahres 2030 bestätigt wurden oder die sich aus den Ausbauzielen des novellierten WindSeeG ergeben. Dazu gehören zwölf Netzanbindungen für Offshore-Winderzeugung in der Nordsee und drei Netzanbindungen in der Ostsee. Details finden Sie im Kapitel »Ausbau der Offshore-Anbindungen« im aktuellen Monitoringbericht sowie auf den entsprechenden sowie auf den Übersichtsseiten zur Nordsee und zur Ostsee.
Die in der Nordsee geplante Verbindungsleitung Viking Link ist keine Offshore-Anbindungsleitung und wird daher im Bericht nicht erfasst. Ebenfalls kein Teil des Offshore-Monitorings sind die Seekabel-Projekte NordLink, NeuConnect, Combined Grid Solution und Hansa PowerBridge, die unter das Bundesbedarfsplan-Monitoring fallen.
Netzoptimierung
Netzoptimierende Maßnahmen sollen die Auslastung des Übertragungsnetzes erhöhen. Sie umfassen zum einen lastflusssteuernde Maßnahmen, bei denen durch den Einbau spezieller Netzbetriebsmittel der Lastfluss aktiv gesteuert werden kann. So können überlastete Netzelemente gezielt entlastet werden, ohne die Übertragungsfähigkeit des Netzes insgesamt zu erhöhen. Zum Stichtag waren 13 lastflusssteuernde Maßnahmen geplant. Davon waren acht Maßnahmen Teil des Startnetzes des NEP 2021-2035. Zwei weitere befanden sich bereits in Betrieb.
Netzbooster-Pilotanlagen könnten durch eine reaktive Netzbetriebsführung Kosten für Redispatchmaßnahmen einsparen. Langfristig sollen die Lasten und Einspeisungen so platziert werden, dass die Anlagen einen großen Teil des Übertragungsnetzes entlasten und dieses so dauerhaft näher an seiner Belastungsgrenze (Dauerbetriebsstrom) betrieben werden könnte. Zum Stichtag waren zwei Netzbooster-Pilotanlagen geplant.
Weiterhin gehört zu diesen Maßnahmen das Freileitungsmonitoring. Dabei werden die Witterungsbedingungen an der Leitung im Betrieb gemessen, wodurch die maximal zulässige Betriebstemperatur dynamisch angepasst werden kann.
Hinzu kommt als netzverstärkende Maßnahme der Einsatz von Hochtemperaturleitern, welche eine höhere Netzkapazität gewährleisten können. Zum Stichtag waren bei zwei Vorhaben des EnLAG Hochtemperaturleiter bereits in Betrieb. Ihr Einsatz ist außerdem bei 23 Vorhaben des BBPlG geplant sowie bei einem BBPlG-Vorhaben bereits in Betrieb. Darüber hinaus waren Hochtemperaturleiter bei einer weiteren Maßnahme des NEP 2021-2035 vorgesehen. Diese war Teil des Startnetzes. Ein Stromkreisabschnitt ist bereits seit 2012 in Betrieb.
Details finden Sie im Kapitel »Netzoptimierungs- und -verstärkungsmaßnahmen« im aktuellen Monitoringbericht.
Archiv
Im Archiv finden Sie die Monitoringberichte der vergangenen Quartale und Jahre.
Netzausbau-Monitoring: Archiv 2022 (zip, 87 MB)
Netzausbau-Monitoring: Archiv 2021 (zip, 96 MB)
Netzausbau-Monitoring: Archiv 2020 (zip, 61 MB)
Netzausbau-Monitoring: Archiv 2019 (zip, 54 MB)
Netzausbau-Monitoring: Archiv 2018 (zip, 61 MB)
Netzausbau-Monitoring: Archiv 2017 (zip, 32 MB)
Netzausbau-Monitoring: Archiv 2016 (zip, 46 MB)
EnLAG-Monitoring: Archiv 2015 (zip, 11 MB)